53 Millionen Autos gibt es derzeit in Deutschland (+ 3,3 Millionen in den letzten 5 Jahren) und damit diese es auch ordentlich bequem haben, stehen jedem dieser Fahrzeuge statistisch gesehen 12,5m² Platz in Form von Parkplätzen zu. Da genau geregelt ist, wer wo und wie viele Parkplätze für die „Stehzeuge“ bereithalten muss – vom Einkaufzentrum über Schwimmhallen, Wohnhäusern, Dattelhallen usw. usf., steht dieser Platz den rollenden Blechkisten sogar oftmals mehrfach zur Verfügung. Nachzulesen ist das ganz prima in der aktuellen Ausgabe des VCD-Maganzins „Fairverkehr“ – „Mensch versus Auto“.
Die gute Nachricht indes ist, dass sich dagegen sehr wohl was tun lässt. So läuft derzeit in Bonns Altstadt recht erfolgreich der Versuch, Parkplätze in Miniterrassen der ansässigen Gastronomen zu verwandeln (Ebenso im VCD Magazin). So einfach und schön kann das Leben im öffentlichen Raum sein, wenn nur alle (vor allem auch die Politik) an einem Strang ziehen und mitmachen. Warum dies nicht auch an der Osterstraße mal ausprobieren?
Auch interessant könnte der weltweit am 19. September stattfindende „Park(ing) Day“ sein, der in Deutschland offenbar auch in München stattfindet. Auch hier geht es darum, Parkplätze kreativ mit Leben zu füllen.
Oder warum nicht gleich mal ein alternatives Straßenfest auf der Osterstraße anleiern, um das Feld nicht nur dem drögen Osterstraßen e.V. zu überlassen? Die Idee kam mir, als ich eine offizielle Broschüre der Stadt Wien durchstöberte: „Stadt selber machen, DIY Stadtanleitung“ [PDF Download, 18 MB, vor allem Seite 59 ist inspirativ!] Auch beim „Netzwerk Nachbarschaft“ gibt’s lesenswertes was Straßenfeste angeht. Wieso also nicht alles, Hauptsache unter dem Motto „Reclaim the Osterstreet“? Ein „nicht-kommerzielles“ Fest mit allem, was sich ausschließlich mit alternativen, neuen und intelligenten Mobilitäts- und Freiraumkonzepten beschäftigt.
Info- und „Einfach-so“stände von z.B. Umweltverbänden, adfc, VCD, Parteien, die meinen, hier tatsächlich dazugehören zu wollen, Radhäusern, Skateläden, CMHH, HVV, Carsharing, Stadtrad, Anwohnern, Initiativen (Urban Gardening?) und der „Osterstraße autofrei!“ könnten ein buntes und frohes Fest mit Rad- und Skaterparcour, dem längsten Straßenkreidebild Hamburgs – von Kindern gemalt, gemütlichen Chillecken und teilnehmenden Gastronomen von vor Ort für einen richtigen Kracher sorgen, der Eimsbüttel mehr als gut zu Gesicht stünde und vielleicht auch im nächsten Jahr das Thema autofreie Osterstraße am Leben hält. Ein Thema, welches absolut zu schade wäre, in der Versenkung zu verschwinden, wie es einigen, vor allem denen im Bezirksamt, wahrscheinlich am liebsten wäre. Für mich alleine absolut mehr als eine Spur zu groß, aber vielleicht finden sich ja Leute zusammen, um die Sache gemeinsam in die Hand zu nehmen? Nur eine Idee, aber was meint ihr dazu? Nutzt doch bitte die Kommentar-Funktion!