Merkste was? Eimsbüttel fast verkehrsberuhigt!

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Es lohnt sich, dieser Tage einen ausgedehnteren Spaziergang durch Eimsbüttel zu machen. Wir können gerne an der Osterstraße anfangen. Seit einiger Zeit ist es schon nicht mehr möglich, von dort in die Schwenckestraße Richtung Lappenbergsallee abzubiegen. Nur heraus kommen einige Autos, denn diese Straße ist zur Zeit Einbahnstraße. Wir schlendern weiter Richtung Müggenkampstraße, die Osterstraße  hinauf. Hier wird dem verständnisvollen Autofahrer erläutert, dass es geradeaus auch nicht wirklich weiter geht. Denn am anderen Ende ist wieder zu – kein Durchkommen zum Langenfelder Damm. Damit ist einer der beliebtesten Schleichwege im Viertel und durchs Viertel im Moment außer Betrieb gesetzt worden.

In der Müggenkampstraße ist es angenehm ruhig geworden, ebenso im Großen und Ganzen auch in der Lappenbergsallee. Nur stadteinwärts, und nur stur geradeaus darf jetzt kommend vom Langenfelder Damm in die Lappenbergsallee gefahren werden. Zack – fast die Hälfte des Traffics ist von der Straße verschwunden. Das merkt man auch noch rund um die Apostelkirche. Wir marschieren weiter und kommen nun wieder von oben an die Schwenckestraße heran. Vor wenigen Tagen noch durfte man hier nicht einmal weiter Richtung Heußweg fahren, weil auch hier eine Einbahnstraße eingerichtet war. Die Schwenckestraße ist dies noch immer, im wahrsten Sinn des Wortes: So ist es auch von keiner Seite aus möglich mit dem KFZ von der Sillemstraße auf die Schwenckestraße zu gelangen. Beide Enden der Sillemstraße sind zur Zeit Sackgassen. Vor uns liegt wieder die Osterstraße.

Ich wette, dass eine ganze Menge Verkehr jetzt auch, vor allem im hinteren Bereich, von der Osterstraße verschwunden ist. Im Juli 2014 hatte ich mich selbst vor die „Kleine Konditorei“ gestellt und gezählt, wie viele Autos hier weiter geradeaus in die Müggenkampstraße fahren („KAUM DURCHGANGSVERKEHR – ODER WAS?“), um dann, was wohl, auf den Langenfelder Damm zu kommen. Fix zur Autobahn. Dieser Weg ist zu. Man merkt es auch – das hintere Ende der Osterstraße wirkt deutlich ruhiger als sonst. Genau diesen Effekt hätte es auch gegeben, wenn umgesetzt werden würde, was „Osterstraße autofrei!“ schon lange fordert. Einziger Unterschied: Der Schwerpunkt der „Ruhe“ liegt eben nicht „irgendwo dahinten“, sondern dort, wo die Menschen sind. Im Zentrum Eimsbüttels. Denn die sind nach wie vor alle da – ich hab‘ sie selbst vorhin gesehen….

Letzter „Schleichweg“ ist nun nur noch der Stellinger Weg. Wie sieht es dort aus? Bitte kurz mal berichten aus der Ecke, gerne Kommentarfunktion nutzen, vielen Dank.

Sollte sich der Verkehr hier erhöht haben, ließen sich theoretisch und praktisch auch hier mit einer Einbahnstraßen oder Sackgassenregelung die MIV-Ströme gezielt aus dem Quartier verdrängen. AnwohnerInnen mit PKW dagegen werden ganz sicher auch jetzt noch von und nach nach Hause kommen, oder?

Wie geht es denen, die zur Zeit viel weniger Lärm und Abgase ertragen müssen als sonst? Hallo Lappenbergsallee, Langenfelder Damm, Schwenckestraße, auch von Euch dortigen AnwohnerInnen wären kurze Statements sehr willkommen!

Wahrscheinlich wird die Verkehrsbehörde gerade keine neuen Verkehrszählungen durchführen. Das ist schade. Das ist dumm. Andere Städte versuchen genau auf diese Weise, Fakten und Auswirkungen einzusammeln, um mit den Ergebnissen politische Verkehrsänderungen und Flächenaufteilungen herbeizuführen.

Aber, träumt alle schön weiter. Wir wohnen schließlich in Hamburg Eimsbüttel. Da ist klar, dass alles, wenn die Rohre in den Baustellen erstmal verbuddelt sind, fürs Wiederdarüberhinwegdieseln freigegeben wird. Alles andere ist schlicht nicht möglich…

Dabei zeigt die Situation gerade jetzt, da ja nicht nur die Straßen im Quartier, sondern auch die große Durchgangsstraße Gärtnerstraße / Im Gehölz ein Dauerbaustellennadelöhr ist, wie wenig es kostet, „mal eben“ fast den ganzen Stadtteil effektiv verkehrszuberuhigen. Es braucht auch keine „Bürgerbeteiligung“, einfach machen und die Menschen vor vollendete Tatsachen stellen. Wo heut morgen noch ein Durchkommen war, ist nachmittags zu. Auch das ist übrigens oftmals eine – hier wahrscheinlich leider eher nicht gewollte – Gemeinsamkeit mit Städten, die die Verkehrswende auf diesem Wege stark forcieren bzw. in die Wege leiten.

Es kostet ein paar schlaue Ideen und ein paar Schilder. Eine viel effektvollere „Neuland STRASSE“ hätten wir sicherlich nicht hinbekommen.

Jetzt macht es die Stadt selbst – und merkt’s nicht mal.

2 Kommentare zu „Merkste was? Eimsbüttel fast verkehrsberuhigt!“

  1. Stellinger weg wird immer mehr zur Rennstrecke es ist eine 30 er Zone keiner fährt 30 sondern 50-70 und der Verkehr wird mehr Laser Blitzer in der Mitte beim rindchen hätte was

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    1. Ich kann Sven nur beipflichten – Stellinger Weg sollte m.E. ausschliesslich für den Anliegerverkehr frei gegeben sein und am Besten noch mehrere Huckel (wie Ecke Methfesselstrasse und Schopstrasse) eingebaut werden. Oder wie wäre es hier mal mit ein, zwei stationären Blitzern? Und es sind nicht nur die „berüchtigten Pizzalieferanten“ (*zwinker*) die hier durchrasen, sondern viele die vom Heußweg kommend in die Methfesselstrasse und die Osterstrasse dabei umfahren wollen.

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